Der Aufwärtstrend beim Neuaufbau der U21- Nationalelf hält an, die Erben des Europameisters sind gewappnet für die Pflicht-Aufgaben im nächsten Jahr. «Das grundsätzliche Leistungsvermögen der Mannschaft ist sehr hoch», befand DFB- Sportdirektor Matthias Sammer (Foto) nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen England in der Neuauflage des letztjährigen EM-Endspiels. Damit blieb das von Trainer Rainer Adrion neu formierte junge Team auch im vierten Spiel unbesiegt und kann den im Sommer beginnenden EM-Qualifikationsspielen zuversichtlich entgegensehen. «Wir haben gute Ergebnisse geliefert. Es wird spannend, die Mannschaft weiterzuentwickeln», meinte Adrion.
Dabei musste der Coach in dem Prestige-Duell in Wiesbaden auf einige seiner besten Spieler wie Lewis Holtby, Andre Schürrle und Mario Götze verzichten, hatte aber dennoch im Team eine Reihe von Profis, die sich schon im Verein bewährt haben. «Sie sind alle fester Bestandteil in der Bundesliga», sagte Sammer, der den deutschen Junioren-Fußball auf einem guten Weg sieht: «Wir gesunden langsam.»
Zwar gab es im laufenden Spieljahr in den U-Bereichen einige sportliche Rückschläge, dennoch konnten wieder Spieler an die A- Mannschaft herangeführt werden. Zudem werden junge, in Deutschland gut ausgebildete Profis mit Migrationshintergrund immer interessanter für andere Verbände. In Mehmet Ekici (Türkei), Eric Maxim Choupo-Moting und Joel Matip (beide Kamerun) haben sich drei Akteure in der letzten Zeit gegen den DFB entschieden. «Dieser Situation müssen wir uns stellen, aber da sind wir längst nicht mehr so aufgeregt», sagte Sammer. Zukünftig werde es ohnehin schwerer für die Nachwuchsspieler in die schon stark verjüngte A-Mannschaft zu kommen. «Da musst du schon eine richtige Granate sein.»
Im aktuellen U21-Jahrgang haben neben dem in das A-Team berufenen Trio Holtby, Schürrle und Götze auch andere Nachwuchskicker auf sich aufmerksam gemacht. So konnten sich gegen den EM-Zweiten Debütant Cenk Tosun (Eintracht Frankfurt) und die Hoffenheimer Boris Vukcevic und Peniel Mlapa gut in Szene setzen. Tosun traf per Elfmeter zum 2:0, zuvor hatte Konstantin Rausch (Hannover 96) in der BRITA-Arena die Führung erzielt. Das Team hat sich schnell gefunden. «Das macht richtig Spaß. Wir spielen nicht nur gut, sondern auch erfolgreich», meinte der Mainzer Innenverteidiger Jan Kirchhoff. Mlapa sagte: «Das hat schon ganz gut gepasst. Jeder von uns hat seine Qualitäten.»
Offen bleibt noch, ob Adrion das Team auch über den kommenden Sommer hinaus betreut. Der Vertrag des DFB-Trainers läuft 2011 aus. «Da hat es noch keine Signale gegeben», sagte der Coach. Während Sportdirektor Sammer betonte, dafür sei kein Zeitplan vorgesehen, geht Adrion von einer Klärung «vermutlich im Frühjahr» aus.
Quelle:trasfermarkt.de